Am 3. Oktober 2022 war es soweit, unser erster richtiger Workshop hat stattgefunden. Dabei hat Markus Müller gezeigt wie man aus den Blüten der Ringelblume eine pflegende Salbe herstellen kann.
Und damit ihr die Salbe auch zuhause herstellen könnt, folgt hier gleich das Rezept und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Im Laufe des Sommers wurden die Blüten immer wieder abgeerntet und an einem hellen Ort, an den kein direktes Sonnenlicht scheint, getrocknet. Zum Trocknen hat Jana die Blütenblätter von den Blütenkelchen entfernt. Nach dem Trocknen wurden die Blütenblätter zusammen mit Olivenöl in Gläser gefüllt. Hierfür wird soviel Olivenöl benötigt, bis alle Blütenblätter von dem Öl bedeckt sind.
Eine Woche vor dem Workshop haben wir nochmal Blüten geerntet. Diese wurden aber nicht getrocknet und von den Blütenkelchen getrennt, sondern sie wurden direkt in Olivenöl eingelegt. Auch das geht. Nur dürfen dann die Blüten nur ca. zehn Tage indem Öl ziehen, da es sonst mit der Zeit zu Gährungsprozessen kommen kann.

Das Rezept
Für eine Ringelblumensalbe benötigt es:
- Ringelblumenblüten
- gutes Bio Olivenöl
- Bio Bienenwachs
- Propolis/ätherische Öle/Ringelblumentinktur (optional)
An Zubehör wird folgendes benötigt:
- ein kleiner und ein großer Topf für ein Wasserbad
- ein weiterer Topf für das Wachs
- Küchenthermometer
- Sieb
- Rührlöffel
- Waage
- kleine Gläser bzw. Becher
- ca. 1std. Zeit
Jetzt aber ran an die Salbe
Der Kaltauszug
Die getrockneten Blütenblätter sind jetzt schon seit … in Öl eingelegt. In der Zeit hat das Öl die wertvollen Inhaltsstoffe aus den Blütenblättern gelöst. So, dass das Öl jetzt voller Flavonoide, Carotinoide, Tripertensaponine und Polysaccharide ist.
D.h. die alten Blütenblätter werden nicht mehr gebraucht und werden nach dem Aufkochen ausgesiebt. Am besten wird der Inhalt gleich in einen Topf auf einer Waage gefüllt. Denn aus dem Gewicht des Öls ergibt sich die Menge an Wachs, die dem Öl hinzugefügt wird, um eine schön cremige Konsistenz zu erhalten.
Das Verhältnis zw. Öl und Wachs beträgt 1:5 für eine sehr feste Salbe und 1:7 für eine weichere
D.h. bei z.B. 1kg Öl werden 200g Wachs benötig. Also einfach das Gewicht des Öls durch fünf bzw. sechs oder sieben teilen.
In einem zweiten Topf kann nun das Bienenwachs erhitzt werden, bis es, bei ca. 50°C, geschmolzen ist. Aber achtet darauf, dass ihr bei Bienenwachs nur Bio-Qualität nehmt. Sonst ist das Wachs mit Pestiziden belastet. Bio-Wachs bekommt ihr im Internet oder von lokalen Bio-Imker.
Das flüssige Wachs kann nun langsam unter schnellem Rühren in das auf ca. 30-40°C aufgewärmte Öl gegeben werden. Gut ist auch, zwischen drin die Richtung zu wechseln und das Öl langsam in das Wachs zu gießen, ein zu rühren, um anschließend das Wachs wieder zurück in das Öl zu geben.
Lasst euch dabei Zeit. Es ist fertig, wenn das ganze Wachs in dem Öl geschmolzen ist.
Mit einem Löffel kann dann eine Löffelprobe gemacht werden. D.h. es wird etwas Öl/Wachsgemisch mit einem Löffel entnommen und gewartet bis es abgekühlt ist.
Ist euch die Konsistenz zu fest, dann gebt etwas Öl dazu, um die Salbe cremiger zu machen. Ist sie euch zu flüssig, dann gebt noch etwas mehr geschmolzenes Wachs dazu.
Optional können im letzten Schritt noch weitere Zutaten hinzugegeben werden. Es eignet sich z.B. Propolis dafür, das antibakteriel wirkt. Oder ätherische Öle, für unterschiedliche Durfnoten. Es lässt sich auch Ringelblumentinktur dafür verwenden, die entzündungshemmend, keim- & pilztötend wirkt.
Zum Schluss wird das flüssige Öl/Wachsgemisch in kleine Behälter gefüllt, wo es in sehr kurzer Zeit zur Salbe abkühlt.
Der Frischauszug
Die erste Salbe ist fertig. Doch es gibt noch die frisch eingelegten Blüten.
Um aus diesen eine Salbe zu machen, braucht es nur zwei zusätzliche Schritte. Und zwar werden hier die Blüten zuerst mit dem Öl auf 30-40°C erhitzt, dann abfiltriert und anschließend muss das Öl nochmal auf 50°C erhitzt werden.
Aber vorsicht! Die Inhaltsstoffe werden bei über 50°C zerstört.
Um das Öl zu erhitzen, wird ein Wasserbad gemacht. D.h. in einen großen Topf wird Wasser gefüllt und ein kleinerer Topf wird in das Wasser gestellt, in den dann das Öl kommt. Auf diese Weise kann das Öl schonend erhitzt werden.
Anschließend kann wieder das flüssige Wachs zu dem Öl dazu gegeben werden und die einzelnen Schritte von oben wiederholen sich.
Viel Spaß beim Selbermachen!